Phobien Behandlung Heilbronn

Phobien gehören zu den häufigsten Angststörungen. Führend sind dabei die soziale Phobie (Angst vor Kontakt mit fremden Personen oder in Gruppen) sowie die „Platzangst“ Agoraphobie (Angst vor öffentlichen Orten oder sogar dem Verlassen des Hauses). Man geht davon aus, dass soziale Phobien bei etwa 10% der Bevölkerung irgendwann im Laufe ihres Lebens auftreten, Agoraphobien bei etwa 5%. Die übrigen Phobien gegenüber bestimmten Objekten oder Situationen treten bei etwa 10% der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens auf.

Spezifische Phobien entwickeln sich oft bereits in der Kindheit, soziale Phobien haben ihren Ursprung vor allem in der Pubertät, während Agoraphobien häufig erstmals zwischen 20 und 30 Jahren das erste Mal auftreten. Während unter einer Agoraphobie vorrangig Frauen leiden, sind bei der sozialen Phobie Männer und Frauen ungefähr in gleichem Verhältnis betroffen.

Symptome der Phobie

Kommt es zu der Situation oder manchmal auch bereits zur Vorstellung davon, tritt eine panikartige Angstreaktion auf, die meist mit Herzklopfen, Zittern, Schwitzen, Erstickungsgefühl, Schwindel und ähnlichen Symptomen verbunden ist. Auch wenn der Betroffene weiß, dass die Reaktion nicht angemessen ist, kann er die körperliche Reaktion nicht mehr beherrschen. Der Krankheitsverlauf ist meist chronisch, d.h. eine Phobie, die sich einmal manifestiert hat, löst sich danach nur in den seltensten Fällen von alleine auf.
In der Folge werden die Angstauslöser so weit wie möglich vermieden. Während dies bei der Reise mit dem Flugzeug noch einigermaßen gut möglich ist, kann eine soziale Phobie deutliche Einschränkungen mit sich bringen und bis zum Rückzug aus der Gemeinschaft führen.

Ursachen von Phobien

Die Ursachen von Phobien sind unterschiedlich und werden aus den unterschiedlichsten Standpunkten diskutiert: tiefenpsychologisch, kognitiv-verhaltenswissenschaftlich, neurobiologisch bis zu hormonell-medizinisch. Ich selbst unterscheide Phobien nach der Art ihrer Entstehung.

Einfachen phobischen Reaktion z.B. gegen Spinnen oder Hunde, liegt ein einfacher Lernprozess zugrunde. Typisch sind solche Situationen: Ein Kind spielt fröhlich auf der Straße, plötzlich kommt ein großer Hund angesprungen und wirft es um. Das Kind erschrickt, fängt an zu weinen – und damit ist bereits diese Lernerfahrung und damit auch die Phobie fest verankert. Auch soziale Bindungen können für die Entstehung von Phobien eine Rolle spielen: Ein Kind spielt im Haus und entdeckt dabei ein interessantes neues Spielzeug, welches sich sogar von alleine bewegt: Es hat acht lange Beine und einen schwarzen, runden Körper. Die Mutter kommt in den Raum, erschrickt und schreit „Spinne!“. Das Kind erschrickt – die Phobie ist verankert. Diese Phobien können sehr einfach aufgelöst werden.

Komplexer sind Phobien, denen keine direkte derartige Lernerfahrung zu Grunde liegt. Beispiele dafür können soziale Phobien, Höhenangst oder die Agoraphobie sein. Diese können etwa in Situationen auftreten, die mit viel Ungewissheit – und damit auch mit Angst behaftet sind. Z.B. in Umbruchsituationen nach Trennungen, Umzügen, nach Wechsel der Arbeitsstelle, nach Erkrankungen oder Todesfällen in der Familie, durch eigene Erkrankungen usw. Die betreffende Person ist hier an einem Punkt angelangt, an dem sie nicht mehr mit diesen bedrohlichen Ängsten umgehen kann. Um dennoch das gewohnte Leben aufrecht halten zu können, sucht sich das Unbewusste in diesem Fall ein Ventil für die Ängste. Alle Ängste können dann auf dieses Thema konzentriert werden, die Bedrohlichkeit ist erst einmal vorbei. Teilweise greift das Unbewusste hier auf archaische Ängste zurück, z.B. Angst vor Dunkelheit, vor engen Räumen, vor Schlangen oder Spinnen. Manchmal kann dabei das Objekt der Angst oder die Situation einen symbolischen Charakter haben, der auf das eigentliche Angstthema hindeutet, welches bearbeitet und gelöst werden möchte. Z.B. die Angst vor engen Räumen für eine private oder berufliche Situation, die zu sehr einengt. Oder die Höhenangst als Ausdruck dafür, dass die aktuelle Führungsposition schwindelig macht.

Beispiele für Phobien

Phobien können sich gegen verschiedenste Objekte und Räume wenden. Es lassen sich über 200 unterschiedliche Phobien finden. Im Folgenden eine Auswahl der häufigsten spezifischen Ängste:

• Angst vor Dunkelheit: Achluophobie
• Angst vor engen Räumen: Klaustrophobie
• Angst vor großen Höhen: Akrophobie
• Angst vor dem Fliegen: Flugangst, Aviophobie
• Angst vor Spinnen: Arachnophobie
• Angst vor Hunden: Canophobie
• Angst vor Reptilien oder Schlangen: Herpetophobie
• Angst vor Blut: Hämatophobie
• Angst vor dem Zahnarzt: Dentalphobie
• Angst vor dem Urinieren auf öffentlichen Toiletten: Paruresis
• Angst vor Bakterien: Bacteriophobie
• Angst vor einer Herzkrankheit: Cardiophobie

Die WHO trifft in ihrem ICD-10-Code folgende Klassifizierung:

• Agoraphobie (ICD-10 F40.0): Furcht vor Menschenmengen, öffentlichen Plätzen und Reisen
• Soziale Phobie (ICD-10 F40.1): Furcht vor sozialen Situationen, bei denen die Gefahr besteht, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen; Furcht, sich peinlich oder beschämend zu verhalten
• Spezifische Phobien (ICD-10 F40.2): Furcht vor bestimmten Objekten oder Situationen:
  • Tierphobien: z.B. vor Spinnen, Insekten, Hunden, Katzen, Reptilien, Schlangen, Mäusen
  • Situative Phobien: Flugangst, Höhenangst, vor Tunneln, Brücken, Aufzügen, Dunkelheit, Autobahnfahren
  • Natur-Phobien: z.B. vor Donner, Wasser, Wald, Naturgewalten
  • Furcht vor Anblick von Blut, vor Spritzen und spitzen Gegenständen, vor Verletzungen

Mein Behandlungsansatz

Bei Phobien mit einem klaren und beschränktem Fokus wie Flugangst oder Angst vor bestimmten Tieren verwende ich Ansätze der kognitiven Verhaltenstherapie aus dem NLP (Neurolinguistischen Programmieren). Sie sind eine schnelle und wirkungsvolle Hilfe bei der Auflösungen dieser Art von Phobien. Bei Phobien mit einem weiteren Fokus (etwa Angst vor weiten Plätzen) oder komplexeren Phobien (z.B. soziale Phobie) setze ich neben kognitiver Verhaltenstherapie zusätzlich hypnotherapeutische oder hynposystemischen Ansätzen sowie die Arbeit mit Persönlichkeitsanteilen ein, sogenannten Ego-States. Auch eine begleitende Bachblütenbehandlung und energetische Prana-Arbeit nach Master Choa Kok Sui sind hier eine wichtige Hilfe.
Bei lange bestehenden und stark ausgeprägten Beschwerden setze ich begleitend homöopathische und naturheilkundliche Arzneien zur Harmonisierung von Nerven- und Hormonsystem ein. Auch craniosacrale Osteopathie kann hier angstdämpfend und ausgleichend auf das Nervensystem wirken. In besonders belastenden Einzelfällen mache ich bei Angststörungen auch Hausbesuche im Stadtgebiet Bad Friedrichshall.

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